Mittwoch, 1. Mai 2013

may we introduce: Cornelia Renz


 

Mädchen und Pferde in den Bildern. Doch Cornelia Renz lässt aus diesem Themenkreis einen Bildkosmos erwachsen, der alles andere als unschuldig auftritt. Die Künstlerin 
sampelt Bildfundstücke aus Kunst- und Mediengeschichte, Comic und Porno mit Textfragmenten, lässt eine optimistische Farbwelt entstehen und stattet ihre Figuren großzügig mit Schusswaffen aus - im einem opulenten und beziehungsreichen Spiel mit Figuren und Linien wird der Bruch mit dem Harmlosen vollzogen. Der Betrachter sollte nicht übersehen, dass er direkt in eine Mündung blickt.

Cornelia Renz, 1966 in Kaufbeuren geboren, studierte von 1993 bis 1998 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig und war Meisterschülern bei Sighard Gille. Seither lebt und arbeitet sie in Berlin. Ihre Arbeiten entstehen in einer raffinierten Technik: Die Zeichnungen werden auf zwei hintereinander liegenden Plexiglasscheiben mit Pigmentstiften aufgebracht und so die Motive in der Tiefe miteinander verschränkt. In den Bildern führt Cornelia Renz ebenso virtuos die klassischen  Zeichentechniken vor, wie sie sie an anderer Stelle lapidar zitiert und entspricht damit auch ihrer thematischen Ambivalenz: Oberfläche und Tiefgang liefern sich im Renzschen Werk einen tumultartigen Kampf, der exzessiv durch alle Instanzen gefochten wird - ohne zu enthüllen, ob die eingesetzten Waffen vielleicht nicht doch "nur" Spielzeug sind ... 

Mehr Cornelia Renz: 
Pounds, Shillings, Pence, LSD Galerie, Berlin, Potsdamer Str. 65, 10785 Berlin, bis 18. Mai
EHF 2010, Benefit-Ausstellung, Konrad Adenauer Stiftung, Berlin,Tiergartenstr. 35, 10785 Berlin, bis 29. Mai
Shortlist Internationaler Kunstpreis des Landes Vorarlberg
Portrait heute, Vitrine, Friedrichshafen, bis 7. Mai
Verhau* Vol. 1–3 - eine Ausstellungsaufführung, Magazin M, Kunstverein Bregenz, bis 6. Oktober
Der zweite Blick, Städtische Galerie Nordhorn, bis 5. Mai